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Mit besorgtem Blick zum Himmel machten wir uns also auf in den dritten Parkteil "Serenga". Was uns erst später klar wurde: Das ist auch der größte und manchmal hat der Wetterbericht leider recht.
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Das Eingangsgebäude, der Sonnenpalast, ist im Stil der
Moschee von Djenné in Mali gestaltet und verspricht afrikanische Wüstenatmosphäre.
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Dazu passen auch die Zwergmangusten, die dort im Durchgang ihr Zuhause gefunden haben. An diesem Tag war statt Spielen Rudelkuscheln angesagt.
Hinter dem Palast betritt man das Dogon-Dorf mit verschiedenen afrikanischen Haustierarten, die zwar gestreichelt, aber nicht gefüttert werden dürfen. Dadurch sind die Ziegen bei weitem nicht so aufdringlich, wie man sie sonst aus diversen Streichelgehegen kennt. Zusammen mit der gelungenen Architektur ist hier an sonnigen Tagen bestimmt das Meiste los.
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Ein kurzer Abriss über die Evolution des Menschen als Fassaden-Dekoration |
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Damit hat es sich erstmal mit Afrika und wir machen einen Riesensatz in die USA. Seit sie sich im alten Zoo bis in die Innenstadt durch gegraben haben, spielen die Präriehunde eine besondere Rolle in Emmen. Deshalb bekamen sie auch ein eigenes Freigelände. Die Besucher müssen schwer aufpassen, dass sie nicht versehentlich auf eines des kleinen Erdhörnchen treten. Sie sind sehr zutraulich, aber anfassen lassen sie sich natürlich nicht.
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Sie lassen sich dabei auch nicht von den obligatorischen Snack- und Souvernirshops oder einer Gold-Wäscher-Station stören. (Auch das eine bekannte Einrichtung aus Hannover und dem Jaderpark.)
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Achtung! Präriehund crossing! |
Weiter geht es über Australien und Bennett-Kängurus zurück nach Afrika. Die Wallabys waren noch nicht lange eingezogen und daher noch relativ schüchtern auf ihrem Hügel in Deckung. Außerdem hatte es wieder angefangen leicht zu regnen, was nicht nur mich nach einem Unterschlupf suchen ließ.
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Emmener "Urgestein" sind dagegen die Flusspferde und denen war das Wetter ziemlich wurscht. Nass ist nass und im Zweifelsfall kann man ja einfach schwimmen gehen.
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Die kleine Herde hat ein abwechslungsreiches Gehege mit großem Swimmingpool erhalten.
Und für die Besucher gibt es einen langen Tunnel, um sie beim Tauchen zu beobachten. Die geschwungene Glasscheibe nötig mir Respekt ab, wenn man bedenkt, was alles beim Einbau hätte schief laufen können.
Leider schien bei unserem Besuch die Reinigungspumpe ausgefallen zu sein, denn das Wasser leuchtete gelbgrün und trüb. Wir konnten dies ausgiebig betrachten, denn aus dem Nieseln war ein kräftiger Regenguss geworden.
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Die Schirme wurden wieder zusammen gefaltet. Weiter ging es vorbei an Trampeltieren als Vertreter der asiatischen Wüstentiere und dem "Termiten-Hügel" der Erdmännchen. Den Schleichkatzen war es wirklich zu nass an diesem Tag und sie blieben in ihrer trockenen Höhle.
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Was wir dabei glatt übersahen, war "
Animazia". Für uns sah es nur nach einem Indoor-Spielplatz aus. Beim Surfen über die Webseite des Zoos, stelle ich gerade fest, dass sich dort Aquarien und Terrarien verbergen. Gut zu wissen, wenn wir uns noch einmal dorthin aufmachen sollten. Immerhin habe ich die Riesenschildkröten gesehen. Inzwischen sind dort auch Nacktmulle, Rotfeuerfische und grüne Meeresschildkröten eingezogen. Eine Vielfalt wie im alten Zoo wird es aber wohl nicht mehr geben.
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Damit führt der Weg vorbei an der großen Savanne, auf dem sich Gnus, Zebras, Giraffen, Wasserböcke und vieles mehr tummeln (sollten). Vom Thema her sind wir auch von Hodenhagen relativ verwöhnt. Und ok, Regen macht das Wüstenambiente ziemlich zunichte. Aber beeindruckt von der Größe waren wir schon, wenn sich auch erst einmal keiner der Bewohner blicken ließ.
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War das aber gleich ein Grund zum Heulen, Majestät? Ein markerschütterndes Brüllen erscholl über der Stätte. Der König der Tiere beschwerte sich lautstark. Magere Aussicht oder das Wetter allgemein? Keine Ahnung, aber am Gehege kann es nicht liegen. Das ist wirklich klasse geworden. Über einen Holzsteg wird der Besucher zu einer überdachten Terrasse geleitet, von der er, über einen breiten Wassergraben hinweg, das hügelige Gelände einsehen kann. Auf dem Kamm lagen die Raubkatzen, blickten hoheitsvoll über uns hinweg und blieben ziemlich unbeeindruckt von dem Theater des Katers.
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Wir wollten unbedingt noch die Safari-Tour mitmachen. Also eilten wir weiter zu einem Kral aus mehreren Hütten, die wir auch gerade rechtzeitig erreichten, um relativ trocken zu bleiben. Mit ähnlichen Gefährten wie in Hodenhagen kann man auf einer kurzen Fahrt Strauß, Giraffe und Co. näher kommen.
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Und siehe da - kurz vor Ende der Tour sahen wir auch endlich die angekündigten Tiere. Alle hatten sich offensichtlich entschlossen, den Rest des Tages lieber im Stall zu verbringen, und hatten sich am Tor versammelt. Allein die Zahl der Impalas zeigt schon, wie das Ganze aussehen muss, wenn die Tiere sich über das gesamte Areal verteilen.
Anschließend machten wir einen Abstecher in die Pavian-Arena. Die Mantelpaviane haben tatsächlich ein halbrundes Areal für sich, das eine ähnliche Staffelung wie ein Theater hat. Nur bevölkern sie die Tribüne und der Besucher steht da, wo sonst die Bühne ist.
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Selten kann man wohl besser beobachten, welcher Pascha hier das Sagen hat, wie bei solchem Wetter.
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Und damit war ich genügend durchnässt und -gefroren, um dem nahe liegenden Restaurant einen Besuch abzustatten.
In der Lobby bewunderten wir kurz die Webervögel, dann zog der heiße Kaffee und die Wärme des Lokals. Zur Speisekarte lässt sich nur anmerken, dass wir uns in den Niederlanden schon auf die üblichen Burger und Pommes eingestellt haben. Da hat wohl jede Region ihre üblichen Gedecke. In NRW würde wohl auffallen, wenn es kein Currywurst mit Pommes geben würde.
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Entsprechend aufgewärmt ging es auf die letzte Etappe. Irritiert standen wir plötzlich vor dem Eingang zu einem Waggon der deutschen Bundesbahn. Der Zug dient den Besuchern als Weg auf die Wüstenanlage der Trampeltiere und Onager. Bei Letzteren wagte sich offensichtlich ein Fohlen erstmals raus ins Freie.
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Bei einem solchen Motiv ärgert man sich schon über dreckige Scheiben.
Damit waren wir zurück bei den Flusspferden und bummelten noch einmal in Richtung Nortica.
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Endlich war bei Lale, Nortje und Nela nicht mehr so viel los. Die drei Eisbärinnen hatten sich auf die dritte Anlage zurückgezogen. Nela und Nortje richteten sich auf ein Nickerchen ein, während sich Lale runter zum Wasser trollte. Dann stand sie am Wasser und sah zu uns herüber.
Ob sie uns wohl erkannt hat und mit ihrem Geburtsort verband? Wir waren ja öfters in Bremerhaven als sie dort lebte.
Leider war dieser Moment schnell vorbei. Ein Zoo-Mitarbeiter mit Kehrbesen machte uns höflich, aber bestimmt darauf aufmerksam, dass es bereits 17 Uhr sei und der Park schließen würde. Wir sollten uns zum Ausgang begeben, was wir natürlich auch machten.
Tschüss, Lale!
Fazit: Man sieht dem Wildlands Adventure Zoo an, dass kräftig Geld in die Hand genommen wurde. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war jedoch noch viel Tamtam und etwas wenig Zoo geboten. Inwieweit der Bestand in Zukunft aufgestockt wird, bleibt abzuwarten. Der straffe Wegeplan lässt da wenig Spielraum. Die Gehege selbst sind erfreulich großzügig und abwechslungsreich. Für die Bewohner bleibt reichlich Freiraum, um sich zurückziehen zu können.
Bestimmt werden wir uns noch einmal dorthin auf den Weg machen, wenn der Eintrittspreis nicht ganz so abschreckt. Dann aber bitte mit besserem Wetter und ohne das Dauergedudel!
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